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17-02 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 17. Kapitel 2. Vers: Ergebnis ist, was du im Herzen hegst

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Sri bhagavan uvaca:

„Tri-vidha bhavati sraddha dehinam sa svabhava-ja sattviki rajasi caiva tamasi ceti tam srnu.“

Krishna sprach:

„Von drei Arten ist der in der Natur der Verkörperten liegende Glaube – sattvig (rein), rajasig (leidenschaftlich, gierig) oder tamasig (dunkel). Darüber höre jetzt.

Drei Arten von Glauben gibt es. Krishna wird das weiter ausbauen. Glaube – man könnte auch sagen Spiritualität. Es gibt unterschiedliche Formen von Spiritualität. Krishna wird das als nächstes beschreiben. Und es ist wichtig als spiritueller Aspirant, dass du deine Spiritualität sattvig hältst. Viele Möglichkeiten gibt es, diesen Vers zu deuten. Swami Sivananda hat auch einen langen Kommentar zu diesem Vers geschrieben. Ich möchte meinen hier kurz halten. Rajasige Spiritualität füttert das Ego. Wenn du denkst, „ich bin ein besserer Aspirant als andere“, dann ist das eine rajasige Spiritualität. Auch wenn du denkst, „mein Meister ist besser als alle anderen Meister“, ist das rajasige Spiritualität. Oder wenn du denkst, „meine spirituelle Tradition ist besser als alle anderen“. Das Ego kann sich überall drauf stürzen. Natürlich ist es gut, Vertrauen in seinen Meister, seine Meisterin, seine Tradition zu haben und mit Vertrauen das zu praktizieren, was man tut. Aber wenn du dieses Eingebildetsein hast, diesen Egodünkel, „ich bin besser als andere, meine Tradition ist besser als andere, mein Meister ist besser als andere“, dann bindet dich das und Bindung wollen wir ja gerade überwinden im Yoga.

Tamasige Spiritualität heißt, ohne Sinn und Verstand, ohne gesunden Menschenverstand, selbstquälerisch, sich selbst Schlechtes antun oder etwas tun, was unethisch ist. Man kann im Namen von Spiritualität seine Gesundheit ruinieren. Vielleicht durch außergewöhnliche Askeseübungen, vielleicht durch eine Ernährung, die nicht gesund ist, vielleicht durch Asanas, die einem nicht entsprechen, vielleicht auch Vernachlässigung von dem, was sonst anliegt. Tamasige Spiritualität könnte auch Trägheit sein, im Sinne von, man ist eigentlich träge und verbrämt das spirituell. Sei dir immer wieder bewusst, dass du mit gesundem Menschenverstand an die Spiritualität herangehen sollst. Spiritualität heißt, etwas tun, was gut ist für dich und gut für andere. Und sei dir auch bewusst, dass Faulheit und Trägheit nicht unbedingt etwas Spirituelles ist. Beobachte immer wieder das Ego, lächle darüber, lasse los und entwickle Respekt und tatsächlich innere Hochschätzung vor verschiedenen spirituellen Praktiken. Und sei dir bewusst, auch derjenige, der jetzt scheinbar spirituell nicht sehr fortgeschritten ist, kann gut wachsen. Indem du all das anerkennst, kannst auch du gut spirituell wachsen. Das ist dann reine Spiritualität, sattvige Spiritualität, Spiritualität voller Demut, Respekt und doch Kraft.