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14-03 Kommentar Swami Sivananda

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Mein Schoß ist die große Natur. Der Kosmos hat sich aus Seiner Natur entwickelt. Die Natur wird das große Brahman genannt, denn Sie ist der Ort, an dem sich die fünf subtilen Elemente und auch Mahat (der kosmische Geist) in Ruhe befinden. Sie wird das große Brahman genannt, denn durch sie findet die gesamte Manifestation statt.
Alle Veränderungen entstehen aus dieser großen Natur. Daher stammt Ihr Name Mulaprakriti, Urnatur, ursprüngliches Prinzip. Vom Standpunkt des Nichtmanifesten aus ist Sie Avyakta. Die Vedantins nennen Sie Maya (Illusion). Die Sankhyas nennen Sie Prakriti.

Diese Prakriti wird groß genannt, weil sie größer ist als ihre Ergebnisse. Diese Natur, die aus den drei Eigenschaften gebildet ist, ist die materielle Ursache aller Wesen. Da Sie die Quelle oder Ursache all Ihrer Erscheinungsformen ist und auch alle Erscheinungsformen mit ihrer Energie speist, heißt sie Brahma.

In Sie (Mahadbrahma) lege Ich den Embryo des Lebens; dann beginnen daraus alle Wesen ins Dasein zu kommen. In das große Brahman, die Natur, lege Ich den Keim oder Samen zur Geburt von Hiranyagarbha; und der Same läßt alle Wesen entstehen. Die Geburt von Hiranyagarbha, Brahma (dem Schöpfer), läßt alle Wesen geboren werden. Die Urnatur ist wie der Ton. Sie kann nicht selbst die Formen schaffen. Sie läßt Brahma entstehen, der alle Wesen erschafft, wie der Töpfer die verschiedenen Formen aus dem Ton gestaltet. Ich bin versehen mit den beiden Shaktis, der höheren und der niederen Natur (Vgl.VII.4 und 55), und dem Feld und dem Kenner des Feldes.

Ich verbinde diese beiden (den Geist und die Materie). Die individuelle Seele gelangt unter den Einfluß der Begrenzungen, nämlich Unwissenheit, Wunsch und Handeln. Aufgrund von Unwissenheit (Avidya), vergißt die individuelle Seele ihre ursprüngliche göttliche Natur, verstrickt sich in den Fängen des Wunsches (Kama) und der Handlung (Karma) und dreht sich im Rad von Geburt und Tod. Die individuelle Seele wendet sich zur Unwissenheit, ohne ihre wahre göttliche Natur zu kennen. Der Jiva (die individuelle Seele) vergißt seine ursprüngliche Reinheit, da er von der Unwissenheit und ihren Erscheinungsformen überwältigt ist, und bewegt sich in verschiedenen Formen.

Die Urnatur, das Nichtmanifeste, ist eine dunkle Schablone mit unendlich vielen Möglichkeiten. Sie ist nicht Substanz. Klang und Energie befinden sich in Ihr in einem undifferenzierten Zustand. Während der kosmischen Auflösung ist die ganze Welt in Ihr. Es gibt keine Beziehung von Substanz oder Eigenschaften zwischen Ihr und den drei Gunas. Die Eigenschaften sind Mulaprakriti, und letztere ist erstere in einem Zustand der Ausgeglichenheit, des Gleichgewichts. Diese manifeste Welt der drei Eigenschaften wird mit einem gedrehten Seil in drei Farben verglichen, weiß, rot und schwarz. Jede Farbe ist eine Guna. Sattva ist weiß, Rajas ist rot und Tamas ist schwarz. Die drei befinden sich in der manifesten Welt nicht in einem Zustand der Ausgewogenheit.

Wenn Wasser und Same mit Erde in Kontakt kommen, bringen sie Keime hervor, die zu Bäumen werden. Im Schoß der Natur entwickelt sich der Same zu den acht Elementen – Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther, Geist, Verstand und Ichbewußtsein. Die erste Frucht aus der Berührung von Natur und Seele ist Mahat-Tattva, der Verstand. Aus dem Verstand entsteht der Geist: aus dem Geist das Ichbewußstein; aus dem Ichbewußtsein die fünf Elemente.

Es gibt vier Arten von Wesen, Jarayuja, Andaja, Svedaja und Udbhijja. Jarayuja entsteht aus der Plazenta (lebendgebärend). Menschliche Wesen, Kühe, Elefanten, Pferde, usw. gehören zu dieser Gruppe. Diese Arten besitzen auch die fünf Wahrnehmungsorgane. Andaja entsteht aus Eiern (eierlegend). In dieser Gattung dominieren die Elemente Wind und Äther. Läuse fallen in die Gruppe von Svedaja: sie werden aus Schweiß geboren. In dieser Gattung herrscht Wasser vor. Bäume, die aus Samen entstehen, werden unter Udbhijja gereiht; in dieser Gattung herrschen Erde und Wasser vor. (Vgl.VII.6; IX.17; XV.7)