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12-13 Forts. Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 12. Kapitel,  13. Vers Forts.:  Frei von Verhaftungen und Ichgedanken

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„Wer zu allen freundlich und mitfühlend ist, wer kein Geschöpf hasst, wer frei ist von Verhaftung und Ichgedanken, ausgeglichen in Freude und Schmerz und nachsichtig, der ist in der Liebe Gottes.“
Ich will jede dieser Aussagen besonders beschreiben. „Wer frei ist von Verhaftung und Ichgedanken“, so zu sein ist eine große Herausforderung. Eigentlich jeder dieser kleinen Aussagen ist eine große Herausforderung. Du kannst jetzt überlegen: „Womit identifiziere ich mich?“ Vielleicht identifizierst du dich mit Selbstbildern: „Ich bin halt so.“ Vielleicht identifizierst du dich mit deinen Umständen: „Das und das brauche ich.“ Vielleicht identifizierst du dich mit deinem Wissen: „So ist es und so sollte es sein.“ Lasse alles los. Bringe alles Gott dar. Du bist nicht so, wie du denkst, dass du bist, zumindest bist du nicht nur so. Und auch der spirituelle Weg ist nicht so, wie du denkst, zumindest ist er nicht nur so. Und deine Aufgaben sind nicht so, wie du denkst, zumindest sind sie nicht nur so. Sei immer wieder verhaftungslos und sei immer wieder offen. Man sagt so schön, Yogageist ist Anfängergeist. Sei immer wieder neugierig, welche Aufgaben dir Gott stellt. Sei immer wieder neugierig, was in dir ist. Sei immer wieder neugierig, wie Gott durch dich wirken will. Sei immer wieder offen. Sei immer wieder verhaftungslos. Sei es zumindest heute. Gehe mal davon aus, du weißt jetzt nicht unbedingt, wer du bist, und frage Gott: „Wie bin ich?“ Gehe mal davon aus, du weißt nicht unbedingt, wie der spirituelle Weg sein soll, frage Gott: „Wie soll er heute sein?“ Gehe mal davon aus, du weißt nicht, was genau deine Aufgabe ist, frage Gott: „Wie ist heute meine Aufgabe?“ Gehe mal davon aus, du weißt nicht, wie spirituelle Lehrer sich verhalten sollen. Frage vielmehr: „Was lerne ich daraus, wie mein spiritueller Lehrer sich mir gegenüber verhält?“