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09-06 Kommentar Swami Sivananda

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Der Herr gibt in diesem Vers eine wunderbare Erklärung, ein schönes Gleichnis, um zu erläutern, was Er in den vorhergehenden beiden Versen gesagt hatte. So wie der Wind ohne jede Anhaftung im Äther, im Raum ist, so sind alle Wesen und Gegenstände ohne jede Anhaftung und ohne jeden Kontakt in Brahman. Diese Dinge können Darauf keinerlei Auswirkung haben.

Welcher Art ist die Beziehung zwischen Brahman und den Dingen in diesem Universum? Ist es Samyoga, Samavaya oder Tadatmya Sambandha? Die Beziehung des Schlagstocks zur Trommel ist Samyoga Sambandha. Nehmen wir an, es gäbe eine solche Sambandha (Beziehung, Verbindung). Es kann keine Verbindung zwischen allen Teilen geben, denn Brahman ist unbegrenzt, und die Elemente sind begrenzt. Man könnte auch sagen, es gäbe eine Verbindung in der Art von Ekadesa. Das ist genauso nicht möglich, denn eine solche Beziehung kann nur zwischen Dingen bestehen, die Glieder oder Teile haben wie Baum und Affe (Ekadesa meint Teile). Brahman hat keine Teile.

Wenn du sagst, zwischen Brahman und den Dingen oder Elementen bestünde Samavaya Sambandha, ist das auch nicht möglich. Die Beziehung zwischen der Eigenschaft und dem, der sie hat, heißt Samavaya Sambandha. Die Beziehung zwischen einem einzelnen Brahmanen und der ganzen Brahmanenkaste ist auch Samvaya Sambandha. Die Beziehung zwischen der Hand und dem Menschen, zwischen dem Bein und dem Menschen, ist auch Samvaya Sambhanda. Eine solche Beziehung gibt es nicht zwischen Brahman und den Dingen oder Elementen.

Die dritte Art der Beziehung, Tadatmya Sambandha, besteht zwischen Milch und Wasser, Feuer und Eisenkugel. Milch teilt ihre Eigenschaften der Süße und der weißen Farbe mit dem Wasser. Feuer teilt seine Eigenschaften des Glanzes, der Hitze und der Röte mit der heißen Eisenkugel. Das ist gleichfalls zwischen Brahman und den Dingen oder Elementen nicht möglich, denn Brahman ist absolutes Sein – absolutes Wissen – absolute Wonne, erfüllt und vollkommen; wohingegen die Elemente ohne Bewußtsein, begrenzt und voll Schmerz sind. Wie können sie, die so entgegengesetzten Eigenschaften haben, Tadatmya Sambandha zu Brahman haben?

Deshalb kann angenommen werden, daß die Dinge nur Kalpita Sambandha (Überlagerung) zu Brahman haben. Das, was der Grundlage, dem Träger, überlagert ist, existiert nur als Name. Es existiert nicht in Wirklichkeit. Brahman ist der Träger, die Grundlage für diese Welt der Namen und Formen. Die Welt hier schließt alle Wesen und die drei Arten ihrer Körper ein (physisch, geistig und kausal). Daher sind die Elemente und Wesen dieser Welt nicht wirklich in Brahman verwurzelt. Sie ruhen nicht wirklich in Brahman. Das alles geschieht nur dem Namen nach.

Vayu bedeutet auch Sutratman oder Hiranyagarbha. Bhuta bedeutet auch das individuelle Bewußtsein. So wie der Äther im Topf sich nicht vom universellen Äther vor der Entstehung, nach der Zerstörung und während des Bestehens des Topfes unterscheidet und von derselben Natur ist wie der universelle Äther während der drei Zeitphasen, so ist auch die individuelle Seele während der drei Zeitphasen, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, von der Natur Brahmans.

So wie alle Wirkungen unterschiedslos in ihrer materiellen Ursache vorhanden sind, bevor sie in Erscheinung treten, während ihres Bestehens und nach ihrer Zerstörung, so unterscheiden sich auch die individuellen Seelen nicht von Brahman bevor die begrenzenden Hüllen wie Geist, Verstand, usw. ihren Ursprung nehmen, während ihres Bestehens und nach ihrer Zerstörung.