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09-04 Kommentar Swami Sivananda

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Avyaktamurti ist Para Brahman, das höchste nichtmanifeste Wesen, das von den Sinnen nicht wahrzunehmen, aber intuitiv erfahrbar ist. Alle Wesen, von Brahma, dem Schöpfer, bis hinunter zum Grashalm oder der Ameise, ruhen im transzendentalen Para Brahman. Sie haben keine unabhängige Existenz: sie existieren durch das Selbst, das alles trägt und ihnen allen zugrunde liegt.

Nichts hier enthält Es. Da Brahman das Selbst aller Wesen ist, könnte man meinen, Es sei in ihnen. Aber so ist es nicht. Wie könnte das auch sein? Wie kann das Unbegrenzte in etwas Begrenztem enthalten sein? Brahman hat keine Verbindung und keinen Berührungspunkt mit etwas Materiellem, wie ein Sessel oder ein Tisch Kontakt hat zum Boden, zu einem Menschen oder einem Buch. Genauso ist Es nicht in diesen Wesen. Was keinen Kontakt, keine Verbindung zu den Objekten oder Wesen hat, kann nicht irgendwo enthalten sein, wie in einem Gefäß, einem Stamm, einem Raum u.ä. Das Selbst hat keine Wurzeln in all diesen Formen. Keine dieser Formen enthält Es, obwohl sich alle Formen von Äther herleiten.

Alle Wesen scheinen in Brahman zu leben, aber das ist eine Illusion. Wenn diese Illusion verschwindet, bleibt nirgendwo etwas zurück, außer Brahman. Wenn die Unwissenheit, die Ursache für diese Täuschung, verschwindet, wird auch der bloße Gedanke an die Existenz dieser Wesen verschwinden.

In den Versen 4 und 5 verwendet der Herr ein Paradoxon, eine scheinbare Widersprüchlichkeit: »Alle Wesen sind in Mir und sind doch nicht in Mir; Ich bin nicht in ihnen.« Für einen Denker liegt darin überhaupt kein wahrer Widerspruch. Wie ein Raum alle Wesen enthält und doch von ihnen nicht berührt ist, so enthält auch Para Brahman alles und ist davon nicht berührt. Selbst Mulaprakriti, die Quelle und der Schoß dieser Welt, wird von Brahman getragen. Brahman hat weder Stütze noch Wurzel. Es ruht in Seiner eigenen ursprünglichen Herrlichkeit. (Vgl. VII.12,24; VIII.22)