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09-01 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 9. Kapitel, 1. Vers: Yoga, die königliche Wissenschaft

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Im 9. Kapitel der Bhagavad Gita spricht Krishna:
„Ich werde dir nun, da du ohne Argwohn bist, das höchste Geheimnis darlegen, Erkenntnis, gepaart mit Erfahrung. Wenn du dies erfahren hast, wirst du von allen Übel befreit werden.“

 

Dieser Vers ist die Einleitung des 9. Kapitels, der 1. Vers. Das 9. Kapitel ist beschrieben mit der Überschrift: Der Yoga der königlichen Wissenschaft und des königlichen Geheimnisses. In diesem Kapitel beschreibt Krishna: Wie kommt man zur höchsten Selbsterkenntnis? Was führt einen zur Befreiung? Darum geht es ja letztlich im Yoga, die Erkenntnis des wahren Selbst zu erlangen, sich zu befreien von Verhaftungen. Beides ist dafür notwendig, Erfahrung und Erkenntnis. Erfahrungen sind wichtig, aber diese Erfahrungen gilt es zu deuten, mit Hilfe der Erkenntnis. Und du kannst heute z.B. eine Menge von Erfahrungen machen. Es wird schöne Erfahrungen geben, es wird weniger schöne Erfahrungen geben. Oder, falls du diese Zeilen abends liest, es hat schöne Erfahrungen gegeben, es hat weniger schöne Erfahrungen gegeben.

Welche Schlüsse ziehst du daraus? Du kannst den Schluss ziehen: „Dieses Leben besteht aus Dualitäten, Vergnügen und Schmerz, aber ich selbst, der Erfahrende, ich bin davon unterschieden.“ Du machst vielleicht Asanas, Pranayama, also Yogaübungen, du meditierst. In der Meditation machst du vielleicht Erfahrungen. Vielleicht machst du die Erfahrung, dass deine Gedanken kommen und gehen, dass deine Gedanken nicht zur Ruhe kommen wollen. So kannst du dir bewusst werden: „Die Gedanken kommen und gehen. Ich beobachte sie. Ich habe nur einen beschränkten Einfluss darauf, ich bin etwas anderes als die Gedanken.“ Daraus bekommst du die Erkenntnis: „Ich bin jenseits der Gedanken.“ Vielleicht machst du in der Meditation höhere Erfahrungen. Vielleicht machst du in der Meditation die Erfahrung der Unbegrenztheit oder der Ausdehnung, der Verbundenheit, der Leichtigkeit. Daraus kannst du auch wieder einen Schluss ziehen: „In Wahrheit bin ich nicht dieser Körper, ich bin nicht beschränkt auf dieses Denken, ich bin unendlich.“ Vielleicht bist du heute mal raus an die frische Luft gekommen oder vielleicht gehst du noch dorthin. Vielleicht hast du Freude gespürt beim Anblick der Bäume oder als du den Himmel oder die Wolken angeschaut hast. Auch daraus kannst du einen Schluss ziehen. Du kannst den Schluss ziehen: „Ich bin verbunden. Ich bin nicht beschränkt auf den Körper und auf die Gedanken. Ich bin verbunden mit den Bäumen, verbunden mit dem Himmel, letztlich ist alles eins.“