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05-02 Kommentar Sukadev

Wir können uns überlegen: Wann wachsen wir spirituell mehr? In Zeiten, wo wir mehr meditieren oder in Zeiten, wo wir im Alltag handeln? Was stellen wir dann fest?

Oft wachsen wir mehr, wenn wir im Alltag handeln. Dies bekräftigt Krishna in diesem Vers. Daneben bedarf es zusätzlich Zeiten der Zurückgezogenheit, Zeiten für Asanas, Pranayama, Meditation, Studium der Schriften, Selbstbefragung. Diese Zeit brauchen wir. Wenn wir diese Zeit nicht haben, geht das andere auch nicht. Doch unserer Fortschritt wird mehr von dem bestimmt, wie wir den Alltag leben, wie wir dort Prinzipien des Yoga umsetzen, wie wir uns bemühen, anderen zu helfen, zu dienen, uns zum Instrument des göttlichen Lichtes machen, welches vielleicht auf die Erde kommen will. Mehr als während der Meditation selbst.

Die Meditation gibt die Kraft, das Leben spirituell zu führen. Sie gibt die Ruhe, die Energie und das Gleichgewicht; sie hilft, sich zu sammeln.

Das ist ähnlich, wie wenn wir uns im Schlaf physisch und geistig regenerieren oder die Pflanzen im Winter Kräfte sammeln. Obwohl die Pflanzen im Winter nicht wachsen, sammeln sie in ihren Wurzeln, Zwiebeln und Knollen Kraft, um im Frühjahr aus dem Boden zu sprießen. Wir brauchen diese Periode der Meditation, die vergleichbar ist mit der Zeit des Winters oder der Nacht, wenn wir uns sammeln, so dass wir dann am Tag wachsen können. Wenn wir nur wachsen, ohne uns zu sammeln, dann sind wir so wie die vielen Pflanzen, die wachsen und wachsen und nachher absterben. Man kann in gewisser Weise versuchen, ein liebevolles, spirituelles, gutes Leben zu führen, ohne sich dabei spirituell zu sammeln, aber in den meisten Fällen stirbt die „Pflanze“ ab. Wenn wir aber ein solches Leben führen, wo wir uns immer wieder sammeln, dann führen wir ein gleichgewichtiges Leben. Das spirituelle Wachstum findet in den Perioden, wo wir aktiv tätig sind, statt. Die meditativen Phasen geben uns Kraft für das Alltagsleben.