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02-46 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 46. Vers: Das Ziel ist wichtiger als das Mittel

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„Für den Brahman-Kenner mit Selbsterkenntnis sind alle Veden eben so viel wert wie ein Wasserbehälter an einem überfluteten Ort.“

Hier im 46. Vers spricht Krishna darüber, dass das Ziel wichtiger ist als das Mittel. Es geht darum im Yoga, wir wollen die Einheit erfahren, Yoga heißt ja auch Einheit. Wir wollen zur höchsten Erkenntnis kommen, die Erkenntnis des Selbst. Wir wollen zur höchsten Verwirklichung kommen, die Verwirklichung Gottes. Alles andere sind Mittel für diesen Zweck. Und man sollte nicht an den Mitteln hängen, sondern man sollte sich des Zieles bewusst werden. Lesen der Schriften ist ein Mittel. Asanas, Pranayama zu machen, also die verschiedenen Hatha-Yoga-Übungen, sind ein Mittel. Meditieren ist ein Mittel. Jede spirituelle Praxis ist letztlich ein Mittel, um das Höchste zu erreichen. Zu verschiedenen Phasen mag es unterschiedliches Sadhana geben, also unterschiedliche Praktiken, die du üben kannst. Es mag Phasen geben, wo du vielleicht nach einem Unfall, einer Krankheit, bestimmte Praktiken nicht mehr machen kannst. Es mag Phasen geben, wo vielleicht wegen der Geburt eines Kindes, spirituelle Praxis insgesamt nicht mehr so möglich ist für eine längere Phase oder längere Zeit am Stück. Vieles kann dazwischen kommen. Es ist wichtig, dass du das Ziel nicht aus den Augen verlierst. Und du solltest dich auch mit anderen nicht über die Mittel streiten. „Mein Yoga ist besser als deiner. Mein Meister ist besser als deiner. Meine Meditation ist besser als deine.“ Oder umgekehrt: „Oh, jemand anderes hat eine bessere Meditation als ich.“ Praktiken sind Mittel zum Zweck. Werde dir wieder bewusst, warum praktizierst du? Worum geht es im Yoga? Und sei dir bewusst, jede Meditation, jede Yogaübung, sogar jede Einstellung, die du in den Alltag hineinbringst, ist ein Mittel zu einem Zweck. Ein wichtiges Mittel, aber es bleibt ein Mittel zum Zweck.