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02-44 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 44. Vers: Der abgelenkte Geist

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„In Menschen, die an Vergnügen und Macht hängen, und deren Geist durch solche Lehren abgelenkt wird, bildet sich nicht diese Bestimmtheit, die stets auf Meditation und Samadhi ausgerichtet ist.“

Als Mensch hast du verschiedene Motive, verschiedene Wünsche. Dadurch, dass du diesen Podcast hörst, kann man natürlich schließen, dass Spiritualität dir wichtig ist. Du hörst diese Hörsendung, weil du auf dem spirituellen Weg vorankommen willst. Die Verwirklichung, die Gotteserfahrung ist dir wichtig. Du magst es auch als Befreiung, als Frieden, als Einheitsbewusstsein, Selbst-Bewusstsein bezeichnen. Also, ich gehe davon aus, du hast diese höhere Motivation. Vielleicht hast du auch in der Meditation schon einiges erfahren. Vielleicht hast du von anderen erfahren, die etwas Hohes erfahren haben. Vielleicht hast du schon Schriften gelesen. Vielleicht praktizierst du schon intensiver oder auch weniger intensiv. Neben dieser hohen Motivation hast du auch andere Motivationen. Verschiedene Formen von Vergnügen suchst du. Vergnügen, vielleicht Essen, vielleicht schönes Appartement, vielleicht schönen Podcast-Abspieler, vielleicht ein schönes Auto, vielleicht schöne Schuhe, schöne Kleidung, vielleicht Vergnügen mit deinem Partner, deiner Partnerin. All dieses sind auch Motive. Vielleicht hast du auch irgendwelche Wünsche bezüglich Macht, wie es Krishna so schreibt. „Macht“ klingt jetzt so abstrakt, ab ob so was nur der Bundeskanzler hätte oder der Bundespräsident oder die Kanzlerin. Aber auf gewisse Weise hat jeder Mensch eine gewisse Macht. Du hast Macht über deine Kinder, du hast Macht über deinen Hund, du hast Macht über deinen Computer, du hast eine gewisse Macht sogar über deinen Chef, falls du einen Chef hast. Du kannst jetzt daran hängen, dass du andere beeinflussen kannst. Du kannst daran hängen, dass du über andere mitbestimmen kannst. Über Materielles und anderes. Wenn dieses aber sehr stark ist, dann führt das dazu, dass die Bestimmtheit auf Meditation und Samadhi nicht so stark da ist. Wenn für dich Gedanken an Vergnügen und Selbstbestimmung, im Sinne von äußerer Selbstbestimmung, im Sinne von Macht, wenn das sehr stark ist, dann wird die Meditation nicht so einfach sein. Daher, Wünsche zu haben, ist natürlich. Bedürfnisse zu haben, ist natürlich. Daran zu hängen aber führt zu einer Verwirrung des Geistes und führt dazu, dass Meditation und Samadhi nicht so tief werden. Werde dir deiner Meditation bewusst. Wie war die Meditation heute oder wie wird sie gleich anschließend sein? Und wenn du merkst, die Meditation war nicht so tief, dann werde dir bewusst, wo hast du vielleicht Wünsche. Welche Wünsche halten dich davon ab, wirklich tief in die Meditation zu gehen? Was ist der Hintergrund der Gedanken? Warum kommen diese Gedanken? Du wirst feststellen, da stecken Verhaftungen daran. Verhaftungen an Vergnügen, Verhaftungen an Besitz, Verhaftungen an Vorstellungen, wie Menschen sich zu verhalten haben, was letztlich Verhaftung an eine gewisse Macht ist. All diese kannst du probieren erstmal bewusst zu machen und dann Schritt für Schritt zu reduzieren, schließlich alle Verhaftungen loslassen.