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02-21 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 21. Vers: Bleibe gleichmütig vor dem Hintergrund der Ewigkeit 

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„Wenn ein Mensch erkennt, dass Es, das Selbst, unzerstörbar, ewig, ungeboren und unerschöpflich ist, wie kann er andere verletzen, oh Arjuna, Verletzungen verursachen?“

Im Yoga haben wir hohe Ideale. Wir bemühen uns, andere nicht zu verletzen. Wir bemühen uns, freundlich zu sein. Ich bin sicher, du hast diese Ideale schon seit längerer Zeit. Aber je mehr du probierst, anderen zu helfen und zu dienen, andere zu verstehen, anderen Gutes zu tun, umso mehr wirst du dir bewusst sein, dass, egal, was du tust, du immer wieder andere verletzt. Zum einen hast du selbst Emotionen, du gehst durch Höhen, du gehst durch Tiefen. Du fühlst dich verletzt, du fühlst dich ausgenutzt, du fühlst dich ausgebrannt, du fühlst dich missverstanden. Aus solchen Emotionen heraus tust du Handlungen, die du vielleicht nachher bereust. Und selbst wenn du aus vollem Bewusstsein der Liebe, selbst wenn du wirklich aus Mitgefühl Dinge tust, das wird missverstanden werden. Wenn du einem hilft, wird sich jemand anderes vernachlässigt fühlen. Wenn du zwei Menschen hilfst, werden andere denken, du hast deine Lieblinge. Das ist unvermeidbar. Egal, was du anstellst, du wirst es nicht schaffen, eine Handlung zu tun, die allen gefällt. Das ist ja das Problem von Arjuna. Er will sein Pflicht tun, er will anderen helfen, er will anderen dienen, aber er weiß, im Tun dieser Pflicht kann er andere verletzen. Glücklicherweise bist du jetzt nicht in der schwierigen Situation von Arjuna, der ja auch auf physische Weise kämpfen soll. Glücklicherweise leben wir hier in Deutschland jetzt in einer etwas friedvolleren Welt. Wir haben dort ein kleines Paradies. Aber auch hier gilt es, sich zu bemühen, auch hier muss man sich immer wieder entscheiden. Umso schmerzhafter wird einem bewusst, dass sogar in einer relativ friedfertigen Welt man immer wieder zum Leiden hinkommt. So sei dir bewusst, dass hinter allem eine unsterbliche Seele ist. Und auch wenn du andere versehentlich verletzt, deine Seele bleibt ewig. Habe hohe Ideale, sei dir bewusst, dass du ihnen nicht immer genügen kannst, dass, egal was du machst, du die unsterbliche Seele bleibst und egal, was du machst, auch der andere die unsterbliche Seele ist.

Nochmals der Vers:

„Wenn ein Mensch erkennt, dass Es, das Selbst, unzerstörbar, ewig, ungeboren und unerschöpflich ist, wie kann er Schmerz verursachen, wie kann er anderen Verletzungen zufügen?“