Atma Bodha – Vers 41

Überwinde alle Verschiedenheiten

Atma Bodha – Vers 41

Deutsche Übersetzung:

Es gibt keine Verschiedenheiten wie „der Wissende“, „das Wissen“ und „das Objekt des Wissens“ im Höchsten Selbst. Da Es von der Natur von endloser Glückseligkeit ist, erlaubt Es keine solche Verschiedenheiten in sich selbst. Es scheint allein aus sich heraus.

Sanskrit Text:

jñātṛjñānajñeyabhedaḥ pare nātmani vidyate ।
cidānandaikarūpatvād dīpyate svayam eva hi ॥ 41 ॥

ज्ञातृज्ञानज्ञेयभेदः परे नात्मनि विद्यते ।
चिदानन्दैकरूपत्वाद्दीप्यते स्वयमेव हि ॥ ४१ ॥

jnatrijnanajneyabhedah pare natmani vidyate |
chidanandaikarupatvad dipyate svayam eva hi || 41 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • jñātṛ-jñāna-jñeya-bhedaḥ : eine Unterscheidung (Bheda) von Wissendem (Jnatri), Wissen (Jnana) und Gewusstem (Jneya)
  • pare : im höchsten (Para)
  • na : nicht (Na)
  • ātmani : Selbst (Atman)
  • vidyate : es gibt („es wird gefunden“, vid)
  • cid-ānandaika-rūpatvād : weil sein Wesen („Form“, Rupa) einzig (Eka) Bewusstsein (Chit) und Glückseligkeit (Ananda) ist
  • dīpyate : es scheint („strahlt“, dīp)
  • svayam : von selbst, aus sich selbst (Svayam)
  • eva : gewiss, nur (Eva)
  • hi : denn (Hi)     ॥ 41 ॥

Kommentar von Sukadev Bretz

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Atma Bodha – Vers 42

Das Feuer des Wissens verbrennt alle Unwissenheit

Atma Bodha – Vers 42

Deutsche Übersetzung:

Wenn diese niederen und höheren Aspekte des Selbst gut aneinander gerieben werden, wird das Feuer des Wissens daraus geboren, welches in seiner mächtigen Feuersbrunst all den Brennstoff der Unwissenheit in uns verbrennen wird.

Sanskrit Text:

evam ātmāraṇau dhyānamathane satataṃ kṛte ।
uditāvagatir jvālā sarvājñānendhanaṃ dahet ॥ 42 ॥

एवमात्मारणौ ध्यानमथने सततं कृते ।
उदितावगतिर्ज्वाला सर्वाज्ञानेन्धनं दहेत् ॥ ४२ ॥

evam atmaranau dhyanamathane satatam krite |
uditavagatir jvala sarvajnanendhanam dahet || 42 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • evam : so, in dieser Weise (Evam)
  • ātmāraṇau : am Reibholz (Arani) des Selbst (Atman)
  • dhyāna-mathane : das Reiben (Mathana) der Meditation (Dhyana)
  • satatam : ununterbrochen (Satata)
  • kṛte : wenn betrieben („gemacht“) wurde (Krita)
  • uditā : das entstandene („aufgegangene“, Udita)
  • avagatiḥ : Erkennen (Avagati)
  • jvālā : (wie) eine Flamme (Jvala)
  • sarvājñānendhanam : sämtlichen (Sarva) Brennstoff (Indhana) der Unwissenheit (Ajnana)
  • dahet : verbrennt (dah)     ॥ 42 ॥

Kommentar von Sukadev Bretz

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Atma Bodha – Vers 43

Lass die Erkenntnis des Selbst alle Unwissenheit vertreiben

Atma Bodha – Vers 43

Deutsche Übersetzung:

Der Herr der ersten Dämmerung (Aruna) selbst hat schon die tiefste Dunkelheit geraubt, wenn bald die Sonne aufgeht. Das Göttliche Bewusstsein des Selbst geht auf, wenn die richtige Erkenntnis die Dunkelheit im Herzen vertrieben hat.

Sanskrit Text:

aruṇeneva bodhena pūrvaṃ santamase hṛte ।
tata āvirbhaved ātmā svayam evāṃśumān iva ॥ 43 ॥

अरुणेनेव बोधेन पूर्वं सन्तमसे हृते ।
तत आविर्भवेदात्मा स्वयमेवांशुमानिव ॥ ४३ ॥

aruneneva bodhena purvam santamase hrite |
tata avirbhaved atma svayam evamshuman iva || 43 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • aruṇena : durch die Morgenröte (Aruna)
  • iva : wie (Iva)
  • bodhena : durch das Erwachen (Bodha)
  • pūrvam : (nachdem) vorher (Purva)
  • santamase : die Finsternis (Santamasa)
  • hṛte : vertrieben („geraubt“) wurde (Hrita)
  • tataḥ : dann, danach (Tatas)
  • āvir-bhavet : erscheint, offenbart sich (Avisbhū)
  • ātmā : das Selbst (Atman)
  • svayam : von selbst, aus sich selbst (Svayam)
  • eva : gewiss, wahrlich (Eva)
  • aṃśumān : die Sonne (Amshumant)
  • iva : wie      ॥ 43 ॥

Kommentar von Sukadev Bretz

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Atma Bodha – Vers 44

Atman als allumfassende Wirklichkeit

Atma Bodha – Vers 44

Deutsche Übersetzung:

Atman ist eine all-gegenwärtige Wirklichkeit. Aber aufgrund von Unwissenheit wird er nicht erkannt. Durch die Zerstörung der Unwissenheit wird Atman erkannt. Es ist wie die vermisste Halskette am eigenen Hals.

Sanskrit Text:

ātmā tu satataṃ prāpto’py aprāptavad avidyayā ।
tannāśe prāptavad bhāti svakaṇṭhābharaṇaṃ yathā ॥ 44 ॥

आत्मा तु सततं प्राप्तोऽप्यप्राप्तवदविद्यया ।
तन्नाशे प्राप्तवद्भाति स्वकण्ठाभरणं यथा ॥ ४४ ॥

atma tu satatam prapto’py apraptavad avidyaya |
tannashe praptavad bhati svakanthabharanam yatha || 44 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • ātmā : das Selbst (Atman)
  • tu : aber, jedoch (Tu)
  • satatam : immer, ununterbrochen (Satata)
  • prāptaḥ : ist da, vorhanden („erreicht“, Prapta)
  • api : auch (Api)
  • aprāpta-vat : als wäre es („wie“, Vat) nicht vorhanden (Aprapta)
  • avidyayā : durch die Unwissenheit (Avidya)
  • tan-nāśe : bei deren (Tad) Vertreibung („Zerstörung“, Nasha)
  • prāpta-vat : als („wie“, Vat) vorhanden (Prapta)
  • bhāti : es erscheint, bhā)
  • sva-kaṇṭhābharaṇam : ein Schmuckstück (Abharana) am eigenen (Sva) Hals (Kantha)
  • yathā : so wie (Yatha)     ॥ 44 ॥

Kommentar von Sukadev Bretz

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Atma Bodha – Vers 45

Du bist eins mit Brahman

Atma Bodha – Vers 45

Deutsche Übersetzung:

Durch Unwissenheit scheint Brahman ein „Jiva“ zu sein, so wie ein Baumstumpf ein Geist zu sein scheint. Die ego-zentrierte Individualität wird zerstört, wenn das Selbst als wahre Natur des Jivas realisiert wird.

Sanskrit Text:

sthāṇau puruṣavad bhrāntyā kṛtā brahmaṇi jīvatā ।
jīvasya tāttvike rūpe tasmin dṛṣṭe nivartate ॥ 45 ॥

स्थाणौ पुरुषवद्भ्रान्त्या कृता ब्रह्मणि जीवता ।
जीवस्य तात्त्विके रूपे तस्मिन्दृष्टे निवर्तते ॥ ४५ ॥

sthanau purushavad bhrantya krita brahmani jivata |
jivasya tattvike rupe tasmin drishte nivartate || 45 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • sthāṇau : auf einen Baumstumpf, Pfosten (Sthanu)
  • puruṣa-vat : wie (Vat) das Menschsein („ein Mann“, Purusha)
  • bhrāntyā : durch Täuschung, Irrtum (Bhranti)
  • kṛtā : wird übertragen („gemacht“, Krita)
  • brahmaṇi : auf das Absolute (Brahman)
  • jīvatā : das Individulaseelesein (Jiva-ta)
  • jīvasya : der Individulaseele (Jiva)
  • tāttvike : wirkliche (Tattvika)
  • rūpe : Wesen („Form“, Rupa)
  • tasmin : wenn das („bei diesem“, Tad)
  • dṛṣṭe : erkannt wurde („gesehen“, Drishta)
  • nivartate : es (d.h. dieses irrtümliche Individulaseelesein) verschwindet (ni + vṛt)     ॥ 45 ॥

Kommentar von Sukadev Bretz

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Atma Bodha – Vers 46

Überwinde Unwissenheit durch das Wissen des Selbst

Atma Bodha – Vers 46

Deutsche Übersetzung:

Die Unwissenheit, die durch Begriffe wie „Ich“ und „mein“ gekennzeichnet ist, wird zerstört durch das Wissen, das durch die Erkenntnis der wahren Natur des Selbst entsteht, genau so wie durch die richtige Information eine falsche Vermutung über die Wegrichtung beseitigt wird.

Sanskrit Text:

tattvasvarūpānubhavād utpannaṃ jñānam añjasā ।
ahaṃ mameti cājñānaṃ bādhate digbhramādivat ॥ 46 ॥

तत्त्वस्वरूपानुभवादुत्पन्नं ज्ञानमञ्जसा ।
अहं ममेति चाज्ञानं बाधते दिग्भ्रमादिवत् ॥ ४६ ॥

tattvasvarupanubhavad utpannam jnanam anjasa |
aham mameti chajnanam badhate digbhramadivat || 46 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • tattva-svarūpānubhavāt : aus der Einsicht („Erfahrung“, Anubhava) in die wahren Natur („eigene Form“, Svarupa) der Wirklichkeit (Tattva)
  • utpannam : entstanden (Utpanna)
  • jñānam : das Wissen (Jnana)
  • añjasā : sogleich, sofort (Anjasa)
  • aham : ich (Aham)
  • mama : mein (Mama)
  • iti : des Inhalts („so“, Iti)
  • ca : und (Cha)
  • ajñānam : die Unwissenheit (Ajnana)
  • bādhate : beseitigt (bādh)
  • dig-bhramādi-vat : wie (die Sonne, Vat) einen Irrtum (Bhrama) bezüglich der Himmelsrichtung (Dish) usw. (Adi)     ॥ 46 ॥

Kommentar von Sukadev Bretz

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Atma Bodha – Vers 47

Erkenne durch das Auge der Weisheit dein wahres Selbst

Atma Bodha – Vers 47

Deutsche Übersetzung:

Der Yogi mit vollkommener Erkenntnis und Erleuchtung sieht durch sein „Auge der Weisheit“ (Jnana Chakshush) das ganze Universum in seinem eigenen Selbst und betrachtet alles als sein eigenes Selbst und nichts anderes.

Sanskrit Text:

samyagvijñānavān yogī svātmany evākhilaṃ jagat ।
ekaṃ ca sarvam ātmānam īkṣate jñānacakṣuṣā ॥ 47 ॥

सम्यग्विज्ञानवान्योगी स्वात्मन्येवाखिलं जगत् ।
एकं च सर्वमात्मानमीक्षते ज्ञानचक्षुषा ॥ ४७ ॥

samyagvijnanavan yogi svatmany evakhilam jagat |
ekam cha sarvam atmanam ikshate jnanachakshusha || 47 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • samyag-vijñānavān : von vollkommener (Samyak) unterscheidender Erkenntnis (Vijnana)
  • yogī : ein Yogi (Yogin)
  • svātmani : im eigenen (Sva) Selbst (Atman)
  • eva : gewiss, wahrlich (Eva)
  • akhilam : die gesamte (Akhila)
  • jagat : Welt (Jagat)
  • ekam : als eins (Eka)
  • ca : und (Cha)
  • sarvam : jegliches, jedes (Sarva)
  • ātmānam : Selbst (Atman)
  • īkṣate : sieht, betrachtet (īkṣ)
  • jñāna-cakṣuṣā : mit dem Auge der Erkenntnis (Jnanachakshus)     ॥ 47 ॥

Kommentar von Sukadev Bretz

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Atma Bodha – Vers 48

Die ganze Welt ist in dir

Atma Bodha – Vers 48

Deutsche Übersetzung:

Nichts außer dem Atman existiert: das materielle Universum ist wahrlich Atman. So wie Töpfe und Krüge wahrlich aus Ton gemacht werden und nicht gesagt werden kann, dass sie etwas anderes als Ton sind; so ist auch für die erleuchteten Seele alles Wahrgenommene das Selbst.

Sanskrit Text:

ātmaivedaṃ jagat sarvam ātmano’nyan na vidyate ।
mṛdo yadvad ghaṭādīni svātmānaṃ sarvam īkṣate ॥ 48 ॥

आत्मैवेदं जगत्सर्वमात्मनोऽन्यन्न विद्यते ।
मृदो यद्वद् घटादीनि स्वात्मानं सर्वमीक्षते ॥ ४८ ॥

atmaivedam jagat sarvam atmano’nyan na vidyate |
mrido yadvad ghatadini svatmanam sarvam ikshate || 48 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • ātmā : das Selbst (Atman)
  • eva : nur, wahrlich (Eva)
  • idam : (ist) diese (Idam)
  • jagat : Welt (Jagat)
  • sarvam : ganze (Sarva)
  • ātmanaḥ : als das Selbst (Atman)
  • anyat : etwas anderes (Anyad)
  • na : nicht (Na)
  • vidyate : es gibt, es existiert („wird gefunden“, vid)
  • mṛdaḥ : aus Ton (bestehen, Mrid)
  • yadvat : so wie (Yadvat)
  • ghaṭādīni : Töpfe (Ghata) usw. (Adi)
  • svātmānam : als sein eigenes (Sva) Selbst (Atman)
  • sarvam : alles (Sarva)
  • īkṣate : er sieht, betrachtet (īkṣ)     ॥ 48 ॥

Kommentar von Sukadev Bretz

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Atma Bodha – Vers 49

Die Natur des lebendig befreiten Weisen

Atma Bodha – Vers 49

Deutsche Übersetzung:

Ein Befreiter, der mit Selbsterkenntnis ausgestattet ist, gibt die Charakterzüge seiner vorher erklärten Instrumente (Upadhis) auf und aufgrund seiner Natur von Sat-Chit-Ananda wird er wahrlich Brahman wie die Larve, die wächst, um eine Wespe zu sein.

Sanskrit Text:

jīvanmuktas tu tadvidvān pūrvopādhiguṇāns tyajet ।
saccidānandarūpatvāt bhaved bhramarakīṭavat ॥ 49 ॥

जीवन्मुक्तस्तु तद्विद्वान्पूर्वोपाधिगुणान्स्त्यजेत् ।
सच्चिदानन्दरूपत्वाद्भवेद् भ्रमरकीटवत् ॥ ४९ ॥

jivanmuktas tu tadvidvan purvopadhigunans tyajet |
sachchidanandarupatvat bhaved bhramarakitavat || 49 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • jīvan-muktaḥ : ein Lebendbefreiter (Jivanmukta)
  • tu : aber, jedoch (Tu)
  • tad-vidvān : der das (Brahman bzw. die Wirklichkeit, Tad) erfahren hat („wissend“, Vidvams)
  • pūrvopādhi-guṇān : die Eigenschaften (Guna) der vorher(genannten, Purva) Begrenzungen (Upadhi)
  • tyajet : gibt auf (tyaj )
  • sac-cid-ānanda-rūpatvāt : da seine wahre Natur („Form“, Rupa) Sein (Sat), Bewusstsein (Chit) und Glückseligkeit (Ananda) ist
  • bhavet : er wird (das Brahman, bhū)
  • bhramara-kīṭa-vat : wie (Vat) sich eine Schabe (Kita) in eine Schlupfwespe (verwandelt, Bhramara)*     ॥ 49 ॥

*Anmerkung: Die Schlupfwespe (Bhramara) legt ihre Eier in eine lebende Schabe (Kita), aus der am Ende die ausgewachsene Schlupfwespe hervorkommt, so dass sich die Schabe scheinbar in eine Schlupfwespe verwandelt hat. Der Vergleich zielt in der indischen Tradition darauf ab, dass man zu dem wird (in diesem Falle das Brahman), worüber man intensiv meditiert. In einem ähnlichen Vers Shankaras (Aparokshanubhuti 140) wird diese Vorstellung noch deutlicher ausgeführt:

bhāvitaṃ tīvravegena yad vastu niścayātmanā ।
pumāṃs tad dhi bhavec chīghraṃ jñeyaṃ bhramarakīṭavat ॥ 140॥

Übersetzung: Worüber ein Mensch aus intensivem Antrieb und mit entschlossenem Geist meditiert, dazu wird er gewiss bald selbst – so ist (die Maxime) „wie die Schlupfwespe aus einer Schabe“ (bhramara-kīṭa-vat) zu verstehen.

Die indischen Kommentatoren erläutern die volkstümliche Vorstellung, dass die Kakerlake (die durch den Wespenstich gelähmt bzw. „willenlos“ ist) aus Angst vor der Schlupfwespe nur noch an diese denkt, d.h. über sie „meditiert“, bis sie schließlich selbst zu einer solchen – gewissermaßen dem Objekt ihrer Meditation – wird.

Derselbe Vergleich erscheint auch in den Versen 359 und 360 der Viveka Chudamani.

Kommentar von Sukadev Bretz

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Atma Bodha – Vers 50

Der Yogi verweilt in der Herrlichkeit seines Selbst

Atma Bodha – Vers 50

Deutsche Übersetzung:

Nach der Überquerung des Ozeans der Täuschung und dem Töten der Dämonen von Mögen und Nicht-Mögen verweilt der Yogi, der mit Frieden vereint ist, in der Herrlichkeit seines eigenen realisierten Selbst – als ein Atmaram („derjenige, der sich im Selbst erfreut“).

Sanskrit Text:

tīrtvā mohārṇavaṃ hatvā rāgadveṣādirākṣasān ।
yogī śāntisamāyukta ātmārāmo virājate ॥ 50 ॥

तीर्त्वा मोहार्णवं हत्वा रागद्वेषादिराक्षसान् ।
योगी शान्तिसमायुक्त आत्मारामो विराजते ॥ ५० ॥

tirtva moharnavam hatva ragadveshadirakshasan |
yogi shantisamayukta atmaramo virajate || 50 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • tīrtvā : nachdem er überquert hat (tṛ)
  • mohārṇavam : das Meer (Arnava) der Täuschung (Moha)
  • hatvā : nachdem er getötet hat (han)
  • rāga-dveṣādi-rākṣasān : die Dämonen (Rakshasa) von Zuneigung (Raga), Abneigung (Dvesha) usw. (Adi)
  • yogī : ein Yogi (Yogin)
  • śānti-samāyuktaḥ : ausgestattet („verbunden“, Samayukta) mit innerem Frieden (Shanti)
  • ātmārāmaḥ : sich am eigenen Selbst erfreuend (Atmarama)
  • virājate : erstrahlt („waltet“, vi + rāj)     ॥ 50 ॥

Kommentar von Sukadev Bretz

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